Le Millipede legt Debütalbum vor
Multiinstrumentalist Mathias Götz hat unter dem Bandnamen Le Millipede ein fein versponnenes Album aufgenommen, dem Kritiker sogleich den Stempel "Sondergütesiegelklasse" aufgedrückt haben. Es ist das Debütalbum des Künstlers, auf dem er Klavier, Xylophon und Glockenspiel, Stylophon, Moog und Harmonium zu kleinen instrumentalen Popstücken kombiniert, die ganz unmittelbar und scheinbar einfach funktionieren.
Am ehesten ist Le Millipede mit Pascal Comelade zu vergleichen, der eine Zeit lang seine Werke auf Kinderspielzeuginstrumenten einspielte. In beiden Fällen strahlt die Musik eine vermeintliche Naivität aus, die einen sofort entwaffnet, weil sie von Grund auf sympathisch ist. So sind die Beats auf dem Album allesamt aus diversen Percussion-Instrumenten zusammengebaut.
Kennzeichnend für Le Millipede ist auch Mathias Götz Stimme, die aber konsequenterweise als Instrument eingesetzt wird - nie als textvermittelnde, sich in den Vordergrund schiebende Instanz. Und dann wäre da noch die Posaune. Der einfachste Hinweis darauf, dass es sich bei Mathias Götz um einen studierten Jazzmusiker mit Abschluss in Jazzposaune und Komposition handelt (sowie einer Ausbildung als Metallblasinstrumentenmacher).